Chili, Rauchen und die Gewohnheit – Weg mit dem Nikotin!

❤ Lesezeit 10 Minuten (Mit Tipps)

Mit dem Rauchen aufzuhören bedeutet nicht nur einfach das Nikotin beiseite zu schieben, es bedeutet eine komplette Angewohnheit abzulegen. Und, das ist nicht einfach. So gar nicht einfach.

Schon gar nicht nachdem ich bereits 12 Jahre Raucherin gewesen bin.

Das erste Mal zog es mich an eine Zigarette da war ich 12 oder 13 Jahre alt. An das genaue Alter kann ich mich nicht erinnern. Ich besuchte die 6. Klasse, das weiß ich noch. Eine damalige Freundin von mir war krank und ich brachte ihr die Hausaufgaben vorbei. Ihre Mutter war nicht zu Hause und so taten wir Mädels Dinge, die wir sonst nicht taten, wie Fernsehe schauen, uns am Kühlschrank bedienen und so weiter. Bis sie irgendwann auf die Idee kam eine Zigarette zu rauchen. Ich weiß noch wie sie mir eine anbot und ich für einen Augenblick zögerte. Ich wollte aber nicht ablehnen, nicht das Gefühl vermitteln als würde ich mich nicht trauen. So zog ich an meiner ersten Zigarette. Eine selbst gestopfte, aus der Schachtel ihrer Mutter. Man, fühlte ich mich cool, als ich aus der Dachschräge den Rauch heraus pustete. Das Coolness-Gefühl hielt den ganzen Nachmittag an bis ich wieder nach Hause musste, da begann es sich in Angst umzuwandeln. Meine Mutter sollte nichts erfahren, also putze ich meine Hände an Blütenblätter ab, um den Geruch zu vertuschen und schlich mich direkt ins Badezimmer. Hätte meine Mutter die Türe geöffnet, hätten die Blütenblätter nicht viel gebracht, wie ich heute weiß. Denn der Rauch haftet in den Haaren und der Kleidung. Man, stinkt das! Vor allem kalter Rauch. Das hätte ich nie gedacht und ist mir erst bewusst geworden, als ich mit meiner Mutter vor zwei Jahren in einem Thermalbad war. Ich musste meinen Rucksack einschließen. Als wir fertig waren und ich an meinen Spind ging, um meinen Rucksack an mich zunehmen, musste ich für einen kurzen Augenblick Abstand nehmen, da der Geruch von kaltem Rauch mich anwiderte. Dennoch zückte ich 2 Stunden später das Feuerzeug und zündete mir eine Kippe an.

Es dauerte ganze zwei Jahre bis ich erkannte, dass das Rauchen nicht länger Teil meines Lebens sein sollte. Man, auch jetzt, wo ich fest entschlossen bin und den Rauch weder einatmen noch riechen kann habe ich das Verlangen nach einer Zigarette. Es ist die Gewohnheit. Das gewohnte Handeln, das plötzlich weg bleibt und ein Spalt in mir verursacht. Irgendwie fehlt was, irgendwie ist irgendwas anders. Da war doch was im Mund, wenn ich tippte oder auf den Bus wartete. Wenn mich Gefühle überkamen, dann war die Zigarette nicht weit. Wenn ich ein Gespräch verfolgte, war die Zigarette mein Begleiter. Wo hin ich auch ging, hatte ich ständig eine Schachtel Zigaretten und später einen Beutel Tabak mit Papes bei mir. Heute, heute aber ist nichts davon in meinem Rucksack zu finden. Ein Feuerzeug ist das einzige Überbleibsel dieser über dreizehn Jahre alten Beziehung, die nun ein Ende nimmt. Schade irgendwo, aber doch erleichternd, denn sie hätte mich gekillt. Einfach so von innen heraus zerstört. Das spürte ich bei jedem Zug, wie meine Lungen beinahe kollabierten und hustend Blut aus meinem Hals floss. Diese Beziehung musste Enden, das war sicher.

Aber da Gewohnheit nun mal Gewohnheit ist und nicht von heute auf morgen ablegbar ist, habe ich mir etwas einfallen lassen, um nicht in den nächsten Tagen dem Verlangen zu verfallen.

Ich versuchte mein Belohnungssystem zu nutzen, um das Rauchen abzulegen. Geld sparen, Guter Film anstatt Zigarette, Buch lesen und so weiter. Aber jedes Mal sagte mir mein Verstand: „Scheiß auf das Geld, Buch oder sonst was. Nimm lieber die Zigarette! Die Hilft!“

Ich versuchte es indem ich mich überreizte und rauchte eine nach dem anderen, aber auch das störte mich nach der fünften nicht mehr und ich rauchte noch mehr als zuvor.

Also kam ich vor zwei Tagen auf eine für mich brillante Idee. Das Verlangen nach einer Zigarette musste mit etwas negativen, schmerzhaften oder abstoßenden verbunden werden. Aber was war schmerzhaft, negativ abstoßend aber nicht schädigend. Beim Besuch im Supermarkt vieles mir dann ein. Chili!

Nun beiße ich jedes Mal wenn mich das Verlangen überkommt in eine Chilischote. Klappt perfekt.

Außerdem stelle ich mich meinen Gefühlen und setzte mich mit ihnen auseinander. Was nicht einfach ist, denn das Rauchen hemmt die Emotionen und nun prasseln sie verstärkt auf mich ein. Das ist zu der Abgewöhnung ein zusätzlicher Belastungsfaktor aber auch dafür habe ich meine Lösung. Tagebuch schreiben, Blog Einträge verfassen und meine Ziele vor Augen halten. Ich möchte mein Leben verändern und dazu gehört das eben dazu. Entweder ich ändere mich oder bewege mich ständig in meinen alten Mustern, das liegt an mir.

Da ich zu ersterem tendiere, ziehe ich das durch und halte alle Emotionen aus. Für meinen Sohn, für mich und eine Zukunft die voller Höhen ist, voller Gleichgewicht und voller Erfolge.

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Mein Tipp an jeden, der etwas altes Ablegen möchte:

1) Hab eine Motivation, sie hilft dir dran zu bleiben!

2) Finde einen Ersatz, damit du dich nicht Leer fühlst oder das Gefühl hast eine Lücke ist entstanden.

( Suche dir etwas positives, konstruktives aus, dass dir weiterhilft und Spaß macht. )

3) Beobachte dich und reflektiere dich, damit du weißt wie sich dein Verhalten und deine Gefühle verändern.

4) Setze dir Ziele! Bis wann möchtest du dein Ziel erreicht haben und wofür?

5) Lass dir Zeit und bleibe geduldig mit dir! Nichts verändert sich von heute auf morgen. Selbst wenn du fällst, kannst du wieder aufstehen. Niemanden gelingt eine Veränderung auf Anhieb!

Du schaffst alles was du dir vornimmst, denn du bist der Regisseur deines Lebens :*

Viel Glück, Geduld

Love and Peace

Sahra-Latifa Warrelmann

Wo ist dein inneres Kind?

Am Anfang war das Kind, das den Grundstein legte für mich, mein Erwachsenes Ich.

Ist es nicht erstaunlich, Kinder können stundenlang im Schnee tollen, ohne die Kälte zu spüren. Sie rennen und klettern auf Spielplätzen, Müdigkeit interessiert sie nicht. Sie erfinden Welten und können in Sekunden verschiedene Rollen übernehmen. Ihre Unterhaltungen wirken primitiv obwohl sie Konflikte mit Bravur lösen. Sofern ihnen eine eigenständige Lösung von Auseinandersetzungen geboten wird.

Irgendwie faszinierend nicht wahr? Trotz der kurzen Lebenszeit sind Kinder mit Energie und Wissen ausgestattet, welche unerschöpflich zu sein scheinen.

Im Kindergarten spielten die Kinder über eine Stunde ohne Anzeichen von Kälte im nassen Schnee. Das kalte Nass floss ihnen dabei in die Öffnungen der Kleidung. Teilweiße ohne Handschuhe, formten sie Schneebälle. Die Finger färbten sich rot, die Gesichter aber, zeigten weiterhin breite Lächeln. Es waren keine Anhaltspunkte von Unwohlsein oder Erschöpfung zu sehen. Ich allerdings, zitterte am ganzen Leib. Unter einem Dach suchte ich Schutz vor dem Schnee. Er sollte ja nicht meine Haut berühren. Diese Kälte war ja nicht auszuhalten. Durch meine Kamera beobachtete, ich ein zwei jähriges Mädchen, das mit ihrem drei Jahre älteren Spielkumpanen, mit einem Eimer ausgerüstet unter einem Stoffdach, Wasser sammelten. Dabei fliesten immer wieder Tropfen in die Ärmel. Während ich ihnen fröstelnd zusah fragte ich mich:

  • Haben die eigentlich keinen Hunger?
  • Spüren sie die Kälte nicht?
  • Warum kann ich nicht, mehre stundenlang, geschweige denn eine halbe Stunde am Stück, es sei denn ich bin darauf vorbereitet, rennen?
  • Wie schaffe ich es, einen Schneeball ohne Handschuhe 20 Minuten in der Hand zu halten ohne später meine Finger amputieren zu müssen. (Man, stell ich mich an! 20 Minuten gefrorene Hände werde ich wohl aushalten können! Die Menschen ohne Obdach halte täglich mehr aus!)
  • Seit wann bin ich so empfindlich und warum?
  • Lag es an der Pubertät? Sind wir danach nicht mehr so resistent? (Wobei da, konnte ich auch stundenlang mit Freunden im Winter draußen sitzen. Ja irgendwann wurde es Kalt, aber es war eher nebensächlich in Anbetracht des Spaß und den Unterhaltungen. 🙂 )

Ein Wettrennen zwischen Erzieher und Kindern, riss mich aus meinen Gedanken heraus. Ich musste schmunzeln, da die Kinder eifrig die Strecke auf und ab rannten, während die Erzieher nach kurzer Zeit aufgeben mussten. Doch für einen flüchtigen Moment konnten sie mit der Ausdauer der Kinder Schritt halten. Für einen Augenblick, waren sie im Moment.

Ich bin gestern nach langer Zeit wieder von zu Hause, in die benachbarte Stadt (fünf Kilometer Entfernung) gelaufen. Eigentlich laufe ich gerne. Es hilft mir den Kopf frei zubekommen. In letzter Zeit war ich zu faul und traute mich ehrlich gesagt nicht wirklich spazieren zu gehen. Ich alleine, keine Ablenkungsmöglichkeiten, das bedeutete, mein Verstand wird sich mit mir konfrontieren. Ich werde über mich und mein Leben nachdenken. Dazu hatte ich die Tage wenig Lust.

Gestern allerdings nahm ich mir vor, mich mit meinen unbeantworteten Fragen auseinanderzusetzen. Noch bevor ich die Haustür verlassen hatte, war mein „Mind“ schon im Hochprozess, sodass ich schon vor meinem Spaziergang sortiert war. Also nichts mehr mit „Kopf-Frei-Laufen“. Ich entschied mich meine Kamera einzupacken und einfach mal, zum Markt, einen Ort weiter zu laufen. Aus meinem Örtchen in der Natur angekommen, begann für mich etwas Erstaunliches.

Die Kinder im Kindergarten fielen mir wieder ein und gleichzeitig erinnerte ich mich, an meine eigene Kindheit. Wie, ich Fantasiewelten aufbaute während ich unterwegs war. Als ich sechs Jahre alt war, zog ich in einen naheliegenden Wald, während ich ihn durchquerte, stellte ich mir vor, in einem Märchen zu sein. Ich war eine Prinzessin auf der Suche nach Beeren und Kräuter für eine Zaubermixtur, denn natürlich war ich auch eine unbesiegbare Hexe. Ich bin von einer Stelle zur nächsten gehüpft, habe Armeinsen beobachtet und Vögel singen hören. Ich war glücklich, denn ich war überwältigt von der Fülle an Möglichkeiten in der Welt. Ich empfand den Wald, als unendliche Dimension, die ich selbst bei all meiner zur Verfügung stehende Zeit, niemals voll und ganz ergründen könnte.

In Kindheitserinnerungen schwelgend, streifte ich durch einen kleinen Wald. Raben flogen an mir vorbei. Zwei setzten sich nur wenige Meter von mir entfernt nieder, um zu futtern. Wahnsinnig intelligente Vögel, welche selbst über Generationen Menschen bzw. Menschengruppen unterscheiden können. Ein super Erinnerungsvermögen und logische Fähigkeiten.  Die Situation nahm mich ein. Mit der Kamera versuchte ich die Momente festzuhalten. Doch keines der Bilder, spiegelte das wieder, was ich gerade fühlte. Ich gab es auf und lief weiter. Immer lauter nahm ich meine Umwelt war. Ich hörte Grillen zirpen, Vögel zwitschern und die Blätter im Wind wehen und mit einem Mal fühlte ich mich in die Zeit zurückversetzt. Keine Gedanken oder Sorgen zischten durch meine Synapsen. Keine nervige Stimme, die mich daran erinnerte, was ich noch alles tun müsste oder was ich noch einkaufen wollte. Ja nichts vergessen! Die Schule war egal und die Unstimmigkeiten im sozialen Leben rückten ins nebensächliche. Nur ich, das Laufen und die Umgebung spielten eine Rolle. Kurz dachte ich, ich würde zu so einer naturverbundenen Öko-Frau heranwachsen, die in Filmen meist eine esoterische Rolle einnimmt. Ich wollte schon in Panik ausbrechen, bis ich feststellte, dass ich nicht an Hokuspokus oder sonstiges in diese Richtung glaube. Obwohl ich weiß, dass sich so manches nicht ergründen lässt und einige Mythen und Legenden bestimmt ihre Berechtigung haben. Solange ich etwas nicht klar ausschließen kann, kann ich nicht sagen, dass es nicht existiert. (Schrödingers Katze?) Doch dieser Ansatz geht in eine andere Richtung.

Wie als sechs Jährige war ich vollkommen im Moment. Jetzt wollte ich wissen, was alles möglich ist wenn, Stressgedanken mir nicht meine Energie rauben.

Mit meinem Rucksack auf dem Rücken, meiner Kamera an meiner Seite und den Stiefeln im kalten Schnee, auf dem Weg zum Wochenmarkt, fühlte ich mich (trotz Kamera) auf mittelalterlicher Expedition. Geschlüpft in die Rolle, einer Bauerskauffrau(Eine Mischung aus Bäuerin und Kauffrau) von Dreizehnhundertschlagmichtot, beobachte ich meine Umwelt. Ich trotzte Kälte und Berge um mich für das Wochenende mit Gemüse und Obst einzudecken. Auf einmal schien ich von Kraft und Energie aufgesucht worden zu sein. Ich spürte vollkommene Freiheit und Glück und war überfraut in einem solch einfachen Moment so euphorisch zu sein. Leute glaubt mir, ich war ohne Bewusstseinserweiternde Einflüsse. Ich versuche meinen Körper gerade zu „entgiften“ also mal frei von dem übermäßigen Konsum, in allerlei Hinsicht, zu leben. Das heißt, ich reduziere mein Rauchverhalten (ich bin am aufhören, mal gibt es Tage da rauche ich, dann nicht, dann wieder… bis es sich ganz ausschleicht, also ohne Druck aber bewusst), ernähre mich von regionalen und gesunden Produkten, verzichte weitgehend auf Plastik et cetera. Aber nicht weil ich vegan oder plastikfrei Leben möchte, sondern weil ich zum einen wissen möchte, ob ich tatsächlich Veränderungen spüre und zum anderen, weil es so wenig zu kaufen gibt, wenn man darauf achtet, beispielsweiße Firmen zu vermeiden, die mit Ausbeutung arbeiten et cetera.  Aber auch darauf möchte ich nicht näher eingehen, da es ein zu langes anderes Thema ist.

Um auf meinen Spaziergang zurück zukommen, ich war also  vollkommen klar und Frau meiner Sinne. Ich wusste, dass ich mich jetzt nicht in einem psychotischen oder manischen Schub befand. Ich war einfach nur Hier und im Moment.Meine Arme streckten sich zur Seite aus und ich sprintete den Berg abwärts. Es war ein riesen Spaß. Es war mir gleich ob jemand mir dabei zusahen und auf den Gedanken kommen könnte ich sei verrückt. Die Neugier packte mich. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt einfach mal wieder die Berge herab zu rennen und mir vorzustellen am Ende wartet die Ziellinie. Irgendwann kam ich an einem Bach vorbei. where-is-the-love-blog

Die Brücke über dem Bach war mit Schnee bedeckt. Ich blieb stehen, denn der vorbei plätschernde Bach und die schneebedeckte Brücke, wirkten auf mich, wie eine Szene aus einem Märchen. Eine grandiose Winterlandschaft. Unmittelbar vor der „Haustür“. Ein Filmmoment, geil! Ein langer Ast zu meinen Füßen erregte meine Aufmerksamkeit. Ein Stift, für die Leinwand, Schnee. Ich zeichnete Worte in den Schnee und erfreute mich am Malen. Wie ein Kind, ohne Empfinden von Kälte.  Blätter dienten mir als Model. Ich war Minuten damit beschäftigt sie passend zu positionieren. Und, das mit höchster Konzentration. Für ein Foto meines „Kunstwerks“ stellte ich mich auf die schmale Brücke und balancierte entlang der Mauern. Ohne Angst. Ohne Gedanken wie: Was könnte passieren wenn, ich ins kalte Wasser falle? Oh, ist das tief! Oder, oder oder … .

Was nicht bedeutet, dass ich die Gefahr nicht abschätzte oder vorsichtig war, was meine Schritte anbelangte. Wieder auf dem Boden, mit Bild in der Tasche fiel mir eine Kletterszene meines Sohnes ein. Er kletterte auf ein Spielgerüst. Ich erinnere mich, wie ich in jeder seiner Bewegungen einen möglichen Fall sah. Er dagegen, stieg von Sekunde zu Sekunde höher, als wäre es sein täglich Brot. An einer Stelle rutschte er leicht ab. Ich sah ihn schon am Boden mit geöffnetem Kopf liegen. Ein kurzer lauter Schrei konnte ich mir nicht unterdrücken (Eindeutig ein Angstproblem, zu der Zeit). Mein Sohn erschreckte sich und verlor daraufhin, für einen Bruchteil, einer Sekunde die Haltung. Schnell fand er wieder Halt und kletterte weiter, um vom Ende runter zu rutschen. Unten angekommen rennt er auf mich zu und brüllt lächelnd: „Mama, warum hast du geschrien?“ Ich: „Weil, ich dachte du bist ausgerutscht und fällst auf den Boden!“ Mein Sohn daraufhin: „ Ich hab mich festgehalten! Ich habe aufgepasst. Ich bin erst abgerutscht, als du geschrien hast.“

Ich musste damals Lachen. Ja. Kinder wissen meist, mehr im Vergleich zu uns und können oftmals Gefahren besser einschätzen. Sie sind durchaus frei von Ängsten und Sorgen, was ihnen eine Objektive Herangehensweise ermöglicht. Sie fürchten sich nicht, weil sie nicht wissen was Furcht tatsächlich bedeutet. Sie kennen Leid nicht, wie wir Erwachsene es kennen.

Wir Erwachsene, die aufgrund der schmerzhaften Erfahrungen aufgehört haben, an das Gute, das jetzt und den Glauben zu vertrauen. Wenn, ich von Glauben schreibe meine ich nicht den Religiösen. Ich meine der Glaube und das Urvertrauen an sich selbst und daran, dass man alles schaffen kann. Der Glaube, der uns sagt, dass es für alles eine Lösung gibt. Dazu ist nur tüfteln an Möglichkeiten notwendig. Dies Ausprobieren und jenes Versuchen und irgendwann mit ein bisschen Geduld, findet man schon etwas um dem Erfolg näher zu sein. Die Herangehensweise von Kindern.

Ich bin weitergelaufen, in Gedanken an meinen Sohn und wie viel ich eigentlich von ihm lernen kann. Noch immer hoch motiviert, rannte ich einen Berg hoch, denn ich war am Markt verabredet und war spät dran. Wieder fühlte ich mich in die Zeit zurück versetzt. Nun war ich eine mittelalterliche Kauffrau, mit der Mission den Markt zu erkunden. In der Stadt angekommen, war ich von den Details begeistert, obwohl ich nicht das erste Mal dort war. Die selbstgebauten Bänke an den Häusereingängen, die verschnörkelten Fensterläden und die vielen Mauermalereien aus der Zeit der ersten Städte, beindruckten mich. Der Wind brachte Gerüche von gebrannten Mandeln, warmen Winterspeißen und frisch gekochten Gemüse mit. Uhh, mein illusionäres Gefühl wurde von der Welt perfektioniert.

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Ich fühlte mich wie eine Königin, zu allem im Stande. Es war wunderbar und das, obwohl es „nur“ ein einstündiger Spaziergang war. Für mich war es ein toller Ausflug. So habe ich das alleine bisher noch nicht erlebt.

Wisst ihr, wann ihr das letzte Mal frei von allem wart und einfach mal im Moment? Wann ihr aufgehört habt, die Fantasie zu nutzen? Wann war euer geistiger Moment des Erwachsenwerdens? Kennt ihr solche Ausflüge alleine? Wenn, ja würde ich gern eure Erwachsenes-Kind- Moment lesen. Bin gespannt.

Mein Sohn, ein großartiger Weiser, wie aller Kinder. Er berät mich auch bei meinem aktuellen Projekt. Der Bau von Fotolichtboxen für meine Arbeit. Er hat sie mit mir konstruiert. Bilder stelle ich bei Fertigstellung ein. Warum, ich das jetzt schreibe? Weil, Kinder eine ausgeprägte Fantasie besitzen. Geht es ums erfinden und konstruieren, kommen sie auf Ideen, die wir nicht sehen. Auch wenn, Kinder noch nicht die Sprache und Möglichkeiten haben, sich mitzuteilen, verstehen und können sie mehr als wir ihnen manchmal zutrauen. Oder was denkt ihr?

Ich wünsche euch einen schönen Sonntagabend, gestaltet ihn nach euren Vorstellungen.

Ich werde wieder weiter basteln. Freue mich von euch zu lesen.

Love each other  ❤  ❤

Sahra Warrelmann