Das vergessene Bedürfnis nach Gemeinschaft

An jedem Tag an dem du aufwachst hast du alles was du brauchst.Das sagte mir vor einiger Zeit ein älterer Herr nachdem ich ihm erklären wollte, dass wenn ich das und das hätte zufrieden wäre, denn ich hätte alles was ich brauche.
Stunden verbrachte ich mit denken bis ich verstand was er mir damit eigentlich sagen wollte. Wie konnte ich alles haben wenn ich nicht das hatte was ich brauche, na ja bis auf mich selbst. Tagelang nahm ich den Satz in Einzelteile bis es endlich einen Sinn ergab.
In der rasenden Zeit in der wir leben bleibt kaum noch Zeit für wirkliche soziale Interaktionen. Der Tag ist voll mit den verschiedensten Terminen. Alles natürlich ein Muss. Die Freizeit, die Arbeit und das Privatleben aufgeteilt und gegliedert. Das Internet ist für unsere Zeit das perfekte Zaubermittel. Es schenkt uns die Gelegenheit mit den Menschen die wir mögen in Kontakt zu bleiben und mit der Welt in Verbindung zu bleiben. Irgendwie paradox.

Warum in die virtuelle Welt eintauchen, um die reale Welt zu erleben?

Welch hohen Stellenwert der Gemeinschaft gemessen erkennen wir ganz leicht mit einem Blick auf die Medien. Überall schreit es nach Zugehörigkeit. Alle wollen wir eins sein. Etwas oder jemanden zugehören. Einer Gruppe, einer Region, einer Nation, einer Religion, einem Trend oder oder oder.
Eigentlich sollte das in der heutigen Zeit so einfach wie noch nie sein, wir sind zumindest im Besitz der Möglichkeiten. Dennoch bewegen wir uns hin zur Anonymität. Kein Wunder, wie soll das auch bei der Masse an Menschen sein. Die Städte explodieren, die Bauflächen immer weniger, sodass zwischen Landwirtschaft und Wohngebieten entschieden werden muss.

An allen Stellen scheint es zu fehlen, obwohl uns doch mehr zur Verfügung steht als das wir es verbrauchen könnten. Schon wieder so ein Paradoxon.
Wir haben verlernt miteinander zu leben, uns kennen zu lernen und gegenseitig vertrauen aufzubauen. Wir schenken Firmen unser Vertrauen die uns offensichtlich schaden wollen, wir geben Banken unseren Zuspruch die uns ausnehmen, wir setzen das Kreuz auf Kästchen, die uns gefangen halten und wir glauben Medien die ihr Drang zur Lüge mehr als einmal präsentiert haben. Aber auch das ist verständlich. Wie sollen wir all die Menschen einschätzen lernen? Politiker, Bankenchefs, Firmen CEO´s, Könige, Präsidenten und so weiter. All jene die etwas zu sagen haben. Wir kennen sie ja nicht. Wir haben nie ein Wort mit ihnen gewechselt. Dennoch treffen sie Entscheidungen die mich betreffen.
Früher war das noch einfach und mit früher mein ich so richtig Früher. Als die Dorf/-Stadtgemeinden überschaubar waren. Da wusste man wen man wählt. Woher das Essen kommt, warum es heute keine Milch gibt. Man musste keine Gedanken an einstürzende Nähfabriken verschwenden , die aufgrund Sparmaßnahmen brüchig waren, denn da ging man bewusst mit seiner Kleidung um. Man wusste welche Mühe darin steckte. Welch ein Wert ein Kleid oder eine Hose hatte. Wie viel Stunden mehrere Frauen oder Männer in Güter steckten.
Ist doch kein Wunder! Dass wir kein Bewusstsein für Ökologie und Ökonomie entwickeln. Es reicht ein Gang zum nächsten Konsumtempel und schon ist man mit all den Dingen versorgt die nötig sind um die Bedürfnisse wieder aufzufüllen. Es müssen keine Gedanken über die Beschaffung und Verarbeitung verschwendet werden. Es ist halt einfach da. Für den Betrag X erworben und fertig.
Ich denke wir würden bewusster mit dem was wir Verbrauchen umgehen, wenn wir an der Herstellung beteiligt wären oder mit der Arbeit die dahinter steckt vertraut wären. Es bedarf eine Menge um ein Brot zu backen, wenn es nicht gerade eines ist das mit irgendwelchen Verstärkern und Zucker vollgepumpt wurde.

Um Gemeinschaft zu finden müssen wir den Wert der einzelnen Individuen erkennen und ihre Rolle in der Gesellschaft. Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit und Vertrauen lässt eine Gesellschaft zu einer Gemeinschaft heranwachsen, doch dazu bedarf es Interesse, Wertschätzung und Kontakt.


Meine Erfahrung mit regionalen Anbietern.

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Wie Gemeinschaft funktionieren kann konnte ich bei meinem Besuch der Erligheimer Mühle erleben. Und weil sie alle so lieb und offen zu mir waren folgt eine überzeugte Werbung! Ein Familienunternehmen wie sie es sind hat es verdient, gelobt und beworben zu werden. Schaut auch gerne mal vorbei wenn, ihr in der Region seid. Lohnt sich auf jeden Fall 🙂

Den ersten Kontakt zu einem Direktvermarkter hatte ich mit der Erligheimer Mühle, ein Familienbetrieb im Kreis Ludwigsburg. In ihredsc_0534r Mühle mahlt und stellt der Betrieb selbst her. Mit regionalen Rohstoffen erzeugt die Erligheimer Mühle Produkte wie Mehle, Backmischungen, Müsli, Bratlinge und ein breites Spektrum an glutenfreie Lebensmittel. Produkte mit Qualität. Authentische und freundliche Mitarbeiter runden den Betrieb ab.
 Auf dem Ludwigsburger Markt, durfte ich die das Familienunternehmen kennenlernen. Denn der Vertrieb der Produkte erfolgt über Märkte, verschiedenen Läden/Hofläden und Lieferungen frei Haus in der Region. Eine freundliche Mitarbeiterin begrüßte micdsc_0597h. Seit ein paar Jahren arbeitet sie nun für die Erligheimer Mühle. Wie ich finde, mit Herz. Für jeden Kunden hatte sie ein Lächeln auf der Lippen. Authentisch und lebensfroh, so habe ich die Mitarbeiterin der Erligheimer Mühle erlebt. Natürlich kommt es nicht nur auf die Freundlichkeit an. Sie glänzt auch mit Wissen über die Produkte und Herstellung und konnte jedem Kunden die Fragen beantworten. Das findet man nicht immer. Das zeigt mir, dass sie Spaß an ihrer Arbeit hat und dahinter ist.
Was will man als Kunde mehr?

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Liebe Grüße, lebt gesund und lang und in Frieden 🙂
Sahra

 


Noch ein Paar Links für euch 🙂

  • Vorteile für den Verbraucher hier lesen.
  • Infodienst Landwirtschaft hier lesen.
  • Lokal statt Global Vor und Nachteile und Infos über den regionalen Konsum. Hier
  • Was ist Gemeinschaft? Mehr lesen hier.

7 Gedanken zu “Das vergessene Bedürfnis nach Gemeinschaft

      1. Teilweise richtig. Aber eigentlich ist es oft so, daß wir uns mal auf alte Werte und Normen zurückbesinnen müßten. Wir müssen da gar nicht so viel neu erfinden. Noch vor einem Jahrhundert war die Geselslchaft stellenweise völlig anders strukturiert. Dann wurde das privatisiert und an die Gesellschaft zurückverkauft. Als Dienstleistung.

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      2. Genau, da stimme ich dir zu und das meine ich damit. Neu definieren. Was nicht bedeutet dass alles neu sein muss. Viele Dinge haben wir mit der Zeit aufgegeben. Unsere Sinn für Gemeinschaft, Nächstenliebe, Endlichkeit, Vetrauen, Loyalität, Weitsicht.. Etc… Das ist schade… Wo doch alles wie du sagst schon da ist. Wir haben einfach alles vereinfacht und dabei Komponente gestrichen die wichtig waren. Diese gilt es wieder zu lernen 🙂

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